Vor Kurzem hat eine Sitzung des Essensrates stattgefunden, an der auch Vertreter von Regional teilgenommen haben. Dabei hatten die anwesenden Elternvertreterinnen die Gelegenheit, von der Unzufriedenheit der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die Qualität des Essens zu berichten. Bemängelt wurde vor allem, dass…
- es zu viel Brot und Suppe gebe, was als zu einfaches Essen empfunden wird,
- die Nudeln oft verkocht seien und nicht schmeckten,
- es nur 1x pro Woche Fleisch gebe,
- es dafür viel Salat und Rohkost gebe,
- die Mischung der Salate den Kindern nicht gefiele, ebensowenig die Salatsaucen und deren Zutaten,
- Salate oft in der Sauce ertränkt seien,
- der Kartoffelbrei oft pampig sei und zu viele Kartoffelstücke enthielte,
- die Wochenpläne oft nirgends aushingen,
- von den Plänen abgewichen würde.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung macht strenge Vorgaben
Daraufhin gab es einen regen Austausch. Die Elternvertreterinnen wurden darüber aufgeklärt, dass die Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einzuhalten sind, zum Beispiel:
- 3x pro Woche muss es vegetarisches Essen geben.
- 1x pro Woche muss es fischhaltiges Essen geben.
- 1x pro Woche muss es fleischhaltiges Essen geben.
- Maximal 4x im Monat darf es frittiertes oder gebratenes geben (z.B. Blumenkohlbratline, Fischstäbchen, Frikadellen und Pfannkuchen).
- Es müssen bestimmte Höchstmengen beim Salz eingehalten werden.
- Die Zutaten des Essens müssen ausgewiesen werden.
- Pro Kind dürfen laut DGE nur 90g Fischstäbchen ausgegeben werden (das entspricht etwa maximal 2 Fischstäbchen).
- Auch bei den Beilagen (Gemüse, Reis, Nudeln, Kartoffeln) gibt es vorgegebene Grammzahlen pro Kind.
- Pizza und Bratwurst darf es gar nicht geben.
So läuft die Zubereitung des Essens an der Grundschule Johannisland ab
- Der Speiseplan wird von der Zentrale von Regional vorgegeben.
- Daraufhin bekommt der Lieferant genaue Angaben, welche Lebensmittel in welcher Menge geliefert werden müssen.
- Das Küchenteam der Grundschule Johannisland sagt, dass nur selbsthergestellte Mahlzeiten ausgegeben werden (außer Bratlinge, diese werden aufgrund einer unvollständigen Küchenausstattung in der Küche der Grundschule an der Haake vorbereitet).
- Der Kartoffelbrei wird aus Bio-Kartoffeln selbst hergestellt und von Hand gestampft, deshalb seien Kartoffelstückchen im Brei ein Zeichen dafür, dass der Brei frisch hergestellt und qualitativ hochwertig sei.
- Die Zutaten vom Lieferanten werden 2x pro Woche geliefert.
- Kartoffeln, Reis, Nudeln, Gemüse und Obst seien Bio-Produkte.
Das Konzept des „Schülerrestaurants“ an unserer Schule
Während des Termins wurde auch noch einmal das Konzept des „Schülerrestaurants“ vorgestellt:
- Es handelt sich um ein pädagogisches Mittagsangebot.
- Die zweiten, dritten und vierten Klassen essen in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr.
- Die Erstklässler essen von 12.30 bis 13 Uhr.
- Die Vorschüler essen von 13.00 bis 13.30 Uhr.
- Die Erstklässler werden vom Lehrer des zweiten Blocks begleitet.
- Die zweiten, dritten und vierten Klassen kommen eigenverantwortlich und nach eigener Wahl des Zeitpunktes innerhalb ihrer Essenszeit. Lediglich dienstags kommen auch die Erstklässler unbegleitet, weil an diesem Tag das Soziale Lernen stattfindet, das in jahrgangsübergreifenden Gruppen stattfindet. Deshalb müssen alle Schulkinder den Zeitpunkt des Essens frei bestimmen können.
- Wer außerhalb seines Zeitfensters kommt, erhält eine Essenserlaubnis gekoppelt an eine Ermahnung. Grundsätzlich wird kein Kind ohne Essen weggeschickt.
- Alle Schülerinnen und Schüler füllen sich das Essen selbständig – wo nötig mit Unterstützung durch Erwachsene – auf.
- Dabei beachten sie ihre geschmacklichen Vorlieben, die Größe der Portion und die Zusammenstellung.
- Abgesehen von vorgegebenen Fisch- oder Fleisch- und Nachtischmengen dürfen sie unbegrenzt bis zur Sättigung von allen Essensbestandteilen wählen.
- Es wird angeregt, unbekannte Bestandteile zu probieren. Dazu gezwungen wird niemand.
- Neugierde und Selbstvertrauen bei kulinarischen Experimenten sind nach unserer Überzeugung unverzichtbare Voraussetzungen für nachhaltig gesunde Ernährung.
- Sollten Kinder sich zu viel Essen aufgefüllt haben, werden sie darauf angesprochen und dazu angehalten, sich durch mehrere kleine Portionen der zum Hunger passenden Essensmenge anzupassen.
- Nahrung wird als hohes Gut angesehen, mit dem ein verantwortungsvoller Umgang gelernt werden soll.
- Ein wesentliches Element des Essens ist die Kommunikation unter den Kindern über Jahrgangs- und Klassengrenzen hinweg.
- Für Vorschüler und Erstklässler wird dies ergänzt durch die Klassenpädagogen, die das Essen zusätzlich zu den Erziehern begleiten. Für sie sind vertraute Bezugspersonen von besonderer Bedeutung. Auch können sie aus eigenem Erleben in der Klasse Themen auch beim Essen besonders wertvoll begleiten.
Einwand der Elternvertreterinnen: Der Wunsch nach mehr Essen pro Kind
Die Elternvertreterinnen machten deutlich, dass der Wunsch nach größeren Portionen bestehe, den Kindern sei das Essen oft zu wenig. Die Vertreter von Rebional berichteten daraufhin, die Menge der zu bestellenden und zuzubereitenden Lebensmittel werde nach der Zahl der angemeldeten Kinder bemessen. Es gebe für jedes Kind im Wochenplan der Küche die Menge der Zutaten. Die würden tatsächlich auch zubereitet. Eine Reduzierung wegen weniger nachgefragter Gerichte fände nicht statt. Es gäbe auch keine pauschale Berücksichtigung von kranken Kindern, die nicht am Essen teilnehmen können. Es würde fast täglich nicht verzehrtes Essen weggeworfen.
Einwand der Elternvertreterinnen: VorschülerInnen nicht zuletzt zum Essen schicken
Die Vorschüler zuletzt zum Essen zu schicken, sehen viele Eltern kritisch. Daraufhin wurde erklärt: In der Vorschule gebe es eine Tagesrhythmisierung, die mehrere Zwischenmahlzeiten zulasse. Bei den anderen Klassen sei das nicht der Fall. Aus diesem Grund könne man die Vorschüler auch zuletzt zum Essen schicken.
Neue Absprachen mit Rebional
Folgende, neue Absprachen wurden mit dem Caterer getroffen:
- Es wird in Zukunft darauf geachtet, dass es zu weniger sättigenden Suppen nicht nur Brot, sondern auch sättigende Salate wie z.B. Bulgur-, Nudel- oder Kartoffelsalat geben werde, um die Kinder für den Rest des Schultages zu versorgen.
- Viele Kinder greifen auf die Salate zurück, wenn das Hauptgericht nicht schmeckt. Daher wird zukünftig darauf geachtet, dass Salatangebot differenzierter zu gestalten (zum Beispiel durch Trennen der Zutaten).
- Herr Hansen wird eine Woche lang die Zahl der tatsächlich zum Essenerscheinen Kinder erfassen.
- Der Elternrat wird den Eltern die organisatorischen Abläufe und deren Zusammenhänge auf der ER-Sitzung und bei Bedarf auf Elternabenden erklären.
- Es wird vorgeschlagen, eine Darstellung über das pädagogische Konzeptdes Essens und die Vorgaben der DGE auf der Homepage zuveröffentlichen.
- Die Zahl der angemeldeten Kinder wurden mittlerweile im Schulbüro überprüft und an den Caterer weitergegeben.
Weitere Anregungen? Einfach dem Essensrat mailen!
In regelmäßigen Sitzungen kommt der Essensrat zusammen und berät sich über die Qualität des Essens und das Essenskonzept. Übrigens hat der Essensrat unserer Schule eine eigene E-Mail, an die man jederzeit Anregungen und Feedback schicken kann: infoessensrat@gmx.de.